Welche Ausbildung gibt es für Brandschützer?

Der Brandschutz ist ein Einsatzfeld, das höchste Professionalität erfordert. Entsprechend sollte er in jedem Fall nur in die Hände professionell ausgebildeter Brandschützer gelegt werden. Doch wie genau kann man eigentlich zum professionellen Brandschützer werden? – Wir geben Einblick in die Ausbildungswege und Qualifikationen für Einsatzkräfte und Berater im Brandschutz.

Welche Qualifikationsarten gibt es im Brandschutz?

Der professionelle Brandschutz umfasst zahlreiche Aufgaben. Das reicht von Brandwachen und Brandposten unterschiedlichster Art über die Brandschutz-Planung und die gesetzeskonforme Brandschutz-Überprüfung von Gebäuden und Anlagen bis hin zur Gefährdungsbeurteilung von Brandgefahren sowie Zusatzkompetenzen wie Evakuierungshelfer.

Je nach Einsatzgebiet muss ein Brandschützer also in unterschiedlichem Maße über die Theorie und Gesetzesvorgaben hinsichtlich Brandschutz Bescheid wissen, Praxiskenntnisse in der Brandverhütung und Brandbekämpfung haben oder in der Lage sein, andere Menschen zu Brandschützern auszubilden.

Man kann sich im Bereich Brandschutz daher zu folgenden Funktionen ausbilden lassen:

  • Zertifizierte Brandschutzhelfer
  • Betriebliche Brandschutzbeauftragte
  • Brandschutztechniker im Handwerk

Zertifizierte Brandschutzhelfer sind als Einsatzkräfte für Brandwachen, Brandsicherheitswachen und Brandposten essentiell, während Brandschutzbeauftragte ihren Fokus in den Bereichen Planung, Weiterbildung und Brandschutzüberprüfung haben. Und Brandschutztechniker im Handwerk bilden gewissermaßen eine Kombination aus Beidem: Zum einen spezialisieren sie sich auf ganz spezifische, in ihrem Betrieb benötigte praktische Einsatzfelder wie die Absicherung von feuergefährlichen Arbeitsverfahren. Zum anderen übernehmen sie auch planerische und überwachende Tätigkeiten, wie das Erstellen von Brandschutzkonzepten und die Weiterbildung interner Brandschutzhelfer.

Zertifizierte Brandschutzhelfer – die Profis für Brandwachen

Die mit Abstand am häufigsten genutzte Ausbildung im Brandschutz ist die Weiterbildung zum zertifizierten Brandschutzhelfer. Denn dadurch erwirbt man sich genau die Kompetenzen, die man benötigt, um im professionellen Brandschutz arbeiten zu dürfen – beispielsweise als Brandwache, Brandposten sowie Brandsicherheitswache.

Erworben werden kann die Zertifizierung als Brandschutzhelfer in den meisten Fällen über einen eintägigen Workshop. Im Rahmen dieser Weiterbildung zum zertifizierten Brandschutzhelfer bekommt man zum einen Theorie und zum anderen wertvolles Praxiswissen im Brandschutz vermittelt. Rechtliche Grundlagen sowie Hintergrundinformationen zu Themen wie brennbare Chemikalien und geeignete Löschmittel gehören ebenso zum Schulungsinhalt wie praktische Brandschutzunterweisungen, zum Beispiel das Training zum Einsatz eines Handfeuerlöschers. Mit der richtigen Mischung aus theoretischen Grundlagen und praktischem Anwendungstraining werden die Teilnehmer in die Lage versetzt, im vorbeugenden sowie reaktiven Brandschutz kompetent unterstützen und eingreifen zu können.

Wichtig zu wissen: Die Ausbildung für zertifizierte Brandschutzhelfer muss regelmäßig aufgefrischt und durch Fortbildungen ergänzt werden. Die Erstausbildung ist allerdings mit dem größten Aufwand verbunden.

Betriebliche Brandschutzbeauftragte – Ausbilder und Brandschutzplaner

Die am höchsten qualifizierte Funktion im Brandschutz haben Brandschutzbeauftragte inne. Diese sind feste Positionen in zahlreichen Betrieben sowie Bildungseinrichtungen, Behörden, medizinischen Einrichtungen und anderen Unternehmen, die in der Regel direkt unter dem Arbeitgeber angesiedelt sind. Ein Brandschutzbeauftragter hat enorme Verantwortlichkeiten, weil er sich beispielsweise um sämtliche Maßnahmen des baulichen, anlagetechnischen sowie organisatorischen Brandschutzes in seiner Einrichtung kümmern muss. Brandschutzbeauftragte beraten die Unternehmens- oder Behördenführung direkt und liefern fachliche Entscheidungsgrundlagen für die Brandschutzplanung und -umsetzung.

Sie sind zudem in den meisten Fällen dafür qualifiziert, intern eigene Brandschutzhelfer auszubilden und Brandschutzkonzepte zu erstellen. Zudem sind sie der direkte Ansprechpartner für Feuerwehr, Versicherer und Behörden zu allen Brandschutzfragen, mit denen die jeweilige Einrichtung zu tun hat.

Entsprechend komplex ist die Ausbildung für Brandschutzbeauftragte gestaltet.

Die Ausbildung zum Brandschutzbeauftragten umfasst folgende Themen:

  • Brandlehre
  • Rechtliche Grundlagen
  • Organisatorischer Brandschutz
  • Baulicher Brandschutz
  • Anlagentechnischer Brandschutz
  • Brandrisiken, Brand- und Explosionsgefahren
  • Brandschutzmanagement
  • Zusammenarbeit mit Behörden, Feuerwehren und Versicherern
  • Praktische Übungen mit handbetätigten Feuerlöscheinrichtungen zur  Brandbekämpfung

Angesichts der Komplexität der Ausbildung und des Einsatz- und Verantwortungsgebietes eines Brandschutzbeauftragten führen weit weniger Teilnehmer diese Qualifizierung durch als dies bei der Ausbildung zum zertifizierten Brandschutzhelfer der Fall ist.

Wie lange dauert die Ausbildung zum Brandschutzbeauftragten?

Die Ausbildung zum Brandschutzbeauftragten ist sehr komplex und umfasst in der Regel eine über mehrere Tage bzw. Termine laufende Schulung. Sie schließt mit einer Prüfung ab. Man sollte mit mindestens 60-80 Unterrichtseinheiten von je 45 min rechnen, die über einen Zeitraum mehrerer Monate absolviert werden können. Die Ausbildung beinhaltet tiefgehende Theorie- und Praxisschulungen zu allen Brandschutz-Themen – von Vorgaben für baulichen Brandschutz über Brandrisiken einzelner Materialien und Werkstoffe bis hin zu Übungen in der Brandbekämpfung.

Diese Brandschutz-Ausbildung kann auch in Teilen über moderne Online-Kurse durchgeführt werden. Doch zumindest ein Teil der Unterrichtseinheiten muss laut Richtlinien wie der DGUV Information 205-003 „Aufgaben, Qualifikation, Ausbildung und Bestellung von Brandschutzbeauftragten“ im Präsenzunterricht durchgeführt werden. Anbieter wie die TÜV-Akademie bieten heute in der Regel die Ausbildung zum Brandschutzbeauftragten als sogenanntes Blended Training an, in dem Präsenzunterricht und mediengestütztes Online-Training kombiniert werden.

Da viele Teilnehmer die Ausbildung zum Brandschutzbeauftragten berufsbegleitend absolvieren, zieht sich das Ganze meist über mehrere Monate hin, in denen jeweils Termine mit einzelnen Unterrichtseinheiten – in Präsenz oder online – stattfinden. Sogar die Prüfung kann heutzutage online durchgeführt werden. Generell gilt, dass die Ausbildung zum Brandschutzbeauftragten spätestens innerhalb von zwei Jahren abgeschlossen werden muss.

Brandschutztechniker im Handwerk

Sehr wichtig sind Brandschutzexperten in allen Branchen des Handwerks. Daher beschäftigen viele Betriebe sogenannte Brandschutztechniker. Die Weiterbildung zum Brandschutztechniker wird meist durch Gesellen oder auch Handwerksmeister durchgeführt, die sich dadurch eine wertvolle zusätzliche Qualifizierung erarbeiten. Die Kosten für diese Brandschutz-Ausbildung übernehmen in aller Regel die Unternehmen. Die Ausbildung zum Brandschutztechniker im Handwerk kann über Workshops oder Online-Kurse durchgeführt werden. Speziell für die Branche der Schornsteinfeger ist diese Weiterbildung sehr beliebt.

Nach erfolgreich absolvierter Weiterbildung zum Brandschutztechniker dürfen die Teilnehmer folgende fachlichen Leistungen durchführen:

  • Unterstützung bei der öffentlich-rechtlichen Brandschau, basierend auf den Brandschutzgesetzen der Länder
  • Arbeit als Sachkundiger Berater im Rahmen von Baubestimmungen
  • Mitarbeit an Brandschutzkonzepten für Wohnbebauung
  • Aufklärung über den vorbeugenden Brandschutz
  • Brandschutzaufklärung und Brandschutzerziehung
  • Tätigkeit als Brandschutzbeauftragter
  • Durchführung einer Brandschau / Gefahrenverhütungsschau für kleine und mittelgroße Objekte

Welche Richtlinien gibt es für die Ausbildung von Brandschützern?

Die Rahmenbedingungen für die Ausbildung von Brandschützern sind unter anderem in folgenden Richtlinien festgehalten:

  • DGUV Information 205-003 „Aufgaben, Qualifikation, Ausbildung und Bestellung von Brandschutzbeauftragten“
  • vfdb-Richtlinie 12-09/01
  • 10 des Arbeitsschutzgesetzes (ArbSchG)

Wer bietet die Ausbildung von Brandschützern an?

Die Ausbildung zu Brandschutzhelfern, Brandschutzbeauftragten sowie Brandschutztechnikern im Handwerk wird von verschiedenen Stellen angeboten. Dazu zählen Bildungseinrichtungen wie TÜV und DEKRA und Anbieter wie die VdS Schadenverhütung. Seminare und Workshops können zudem auch durch Fachunternehmen aus der Brandschutz- oder Security-Branche durchgeführt werden – die entsprechenden Kompetenzen vorausgesetzt.

Auf den professionellen Brandschutz spezialisierte Unternehmen wie die Brandwache 24/7 GmbH setzen zum Beispiel die Weiterbildung zu Brandschutzhelfern in Unternehmen und Einrichtungen um. Dies sind in der Regel inhouse-Workshops, die einen Tag lang dauern und dafür sorgen, dass die Auftraggeber in ihrer Belegschaft die gesetzlich geforderte Anzahl an professionell geschulten Brandschutzhelfern aufbauen können. Wer Brandschutzhelfer ausbilden möchte oder eine solche Ausbildung auffrischen will, muss dafür einen erfahrenen Brandschutzbeauftragten zum Einsatz bringen.

Was kostet die Ausbildung im Brandschutz?

Die Kosten für die verschiedenen Qualifikationsstufen als Brandschützer bzw. Brandschutz-Spezialist sind für die einzelnen Brandschutz-Arten sehr unterschiedlich. So schlägt zum Beispiel eine Grundausbildung ohne Vorkenntnisse zum Brandschutzbeauftragten bzw. zum Brandschutztechniker im Handwerk mit ca. 1.500-3.500 Euro zu Buche, während die deutlich kürzeren Schulungen für zertifizierte Brandschutzhelfer in der Regel nur zwischen 300 und 600 Euro pro Teilnehmer kosten.

Die Auffrischungsschulungen sind dann jeweils günstiger als die Erstschulung.

Unter bestimmten Umständen ist die Aus- bzw. Weiterbildung zum Brandschützer förderfähig.

Für wen eignet sich die Ausbildung im Brandschutz?

Generell darf jeder eine Ausbildung zum zertifizierten Brandschützer, Brandschutzbeauftragten oder Brandschutztechniker im Handwerk machen. Da in nahezu allen Unternehmen und Einrichtungen entsprechend geschultes Personal vorhanden sein muss, kann man sich als Arbeitnehmer sogar eine für den Arbeitgeber sehr wichtige Zusatzkompetenz auf diese Weise erarbeiten. Man wird dadurch also für die eigene Firma oder Behörde ein Stück weit wertvoller. Der Aufwand ist vergleichsweise überschaubar – zumindest für die Ausbildung zum zertifizierten Brandschutzhelfer.

Ideal ist eine Position als Brandschutzhelfer oder sogar Brandschutzbeauftragter in einem Unternehmen oder einer öffentlichen Einrichtung natürlich für all jene, die bereits einschlägige Erfahrungswerte mitbringen, weil sie bei der Freiwilligen Feuerwehr aktiv waren.

Gern unterstützt die Brandwache 24/7 GmbH auch Ihr Unternehmen oder Ihre Einrichtung bei der Ausbildung zertifizierter Brandschutzhelfer und berät Sie generell zu allen Fragen der Brandschutzplanung und -umsetzung – kompetent und deutschlandweit.